vor 100 Jahren – am 1. November 1924 – fand der erste motorlose Flug vom Hundsheimer Berg statt, dieses Jubiläum – 100 Jahre Segelflug – galt es zu feiern.
Geschichte des Fluges
Nach dem ersten Weltkrieg war es, gemäß den Friedensverträgen von Versailles bzw. St.Germain (1919), in Deutschland und Österreich untersagt, Motorflugzeuge zu bauen und zu betreiben.
Das war der Grund, sich der erfolgreichen Gleitflüge von Otto Lilienthal (1848-1896) zu besinnen. Die frühen 20-er Jahre des vorigen Jahrhunderts waren daher der Beginn der motorlosen Fliegerei, zuerst in Deutschland, dann auch in Österreich. Vor allem Studenten der Technischen Hochschulen, gestützt auf das Wissen und die Erfahrungen von Otto Lilienthal, versuchten sich mit unterschiedlichsten, teils abenteuerlichen Konstruktionen ohne Motor, in die Luft zu begeben. Das war die Pionierzeit des Segelfluges.
Die beiden Flugversuche vom 1. und 2. November 2024 mit den von der TH-Wien konstruierten Fluggeräten „Frohe Welt 1“ und „Frohe Welt 2“ vom Südhang des Hundsheimer – Kogels bzw. vom Spitzerberg endeten zwar mit Bruchlandungen, aber ohne ernste Verletzungen. Dass die beiden Piloten damit Geschichte schrieben, war ihnen damals vermutlich nicht bewusst, denn das war der Beginn eines bis heute andauernden Segelflugbetriebes in unserer Region!
Gedenkveranstaltung und Jubiläum
Im Gedenken an dieses Ereignis und dem lud das Flugsportzentrum Spitzerberg zu einer Feier „vor Ort“ ein.
Beim „Roten Kreuz“ in Hundsheim, wo der erste Segelflug mit einer verletzungsfreien Bruchlandung im Hohlweg endete, wurde ein idealer Gedenkort gefunden.
Hier wurde als Attraktion extra ein historischer Flugapparat, ein sogenannter Schulgleiter vom Typ SG 38 aufgebaut. Dieser kommt in seiner Ausführung den damals verwendeten Gleitflugzeugen sehr nahe.
Rund um die vier markanten Linden mit dem Kreuz als Zentrum versammelten sich zahlreiche Flieger, interessierte Einwohner aber auch überraschte Wanderer und lauschten der jungen Hainburger Bläsergruppe und den verschiedenen Festrednern.
Mit dem Hundsheimer Bürgermeister Gerhard Math, dem Präsidenten des Nö. Aeroclubs, Ing. Roland Dunger, dem Vizepräsidenten des zentralen Aeroclubs, Abg. Hannes Taborsky und dem Geschäftsführer des Flugplatzes Spitzerberg, Captn. Andreas Baumann konnte Obmann Rudi Wenighofer eine kompetente Rednerschaft begrüßen.
In den Ansprachen wurde diese Pionierleistung entsprechend gewürdigt und die bis heute andauernde Bedeutung für unsere Region angesprochen. Es wurden aber auch möglicherweise auftretende zukünftige Bedrohungen von Flugplätzen zur Sprache gebracht.
Der Höhepunkt der Feier war sicher der Überflug von Segelflugzeugen im Schlepp von Motorflugzeugen. Das perfekte Wetter und die Windsituation ließen dann auch längere reine Segelflüge über dem Festgelände zu. Bei der anschließenden Agape fand ein echter Hundsheimer Tropfen – der „100 Jahre Segelflug – Jubiläumswein“, speziell gekeltert im Weingut Helmut Lugschitz, großen Anklang.
Ein wirklich gelungenes Fest und ein würdiger Festakt für dieses Jubiläum
